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Peter Wieland

Die „schönste Stimme“ in der Kategorie „Herren“ im Fach „Heitere Muse “ der DDR gehörte Peter Wieland. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn der mit Staatsexamenabschluss zum lyrischen Opernbariton an der deutschen Hochschule für Musik „ Hans Eisler “ in Berlin ausgebildete Sänger beherrscht die gesamte Palette im Showgeschäft – vom Tagesschlager bis zur Oper... und das bis heute – als gestandener Entertainer! Peter Wieland, mit bürgerlichem Namen Ralf Sauer, Jahrgang 1930, konnte bereits 2004 auf eine 50jährige Bühnenlaufbahn zurückblicken, die ihresgleichen sucht: Funk und Platte produzierten mit ihm mehrere hundert Aufnahmen in den Genres Oper, Operette, Musical, Schlager und Chanson. Die eigene Radio-Sendereihe „Show in Stereo“, unzählige Fernsehauftritte sowie umfangreiche Tourneen durch Europa, Asien, Südamerika und die Theaterarbeit u. a. als Prof. Henry Higgins in „My Fair Lady“ sorgten für große Popularität. Im Berliner Friedrichstadtpalast war er im Laufe von 30 Jahren regelmäßig tragend in die Revuen einbezogen – als Sänger, Darsteller und Moderator. In der Kultsendung „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ war er 35mal – bis zur Abwicklung dabei und in der MDR-Folgesendung „Weihnachten bei uns“ ist er alle Jahre wieder mit seinem „White Christmas“ zu erleben. Peter Wieland oder „Mister Musical“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, ist ständig aktiv und rastlos. Unter dem ihm liebgewordenen Motto: „ Der alte Wolf ist ganz schön grau “ beginnt er gerade eine mehrmonatige Tournee durch die Türkei und wird mit seiner Gestaltungskraft – vom äußersten piano bis zum fortissimo – sein Publikum erneut begeistern.

Peter Wieland am 27.10.2006 – kurz vor Antritt seiner Türkeitournee – über Bärbel Wachholz:

„Gemeinsam mit Altmeister Günter Gollasch und türkischen Künstlern werden wir mehrere Monate einen quasi „Multi - Kulti - Galaabend“ – eine wunderbare Aufgabe – gestalten. Was wäre das für eine Show, wenn wir Bärbel dabei haben könnten, vielleicht schaut sie uns ja zu...
Bärbel Wachholz traf ich zum ersten Mal 1957 in der Einlassloge des Funkhauses Berlin in der Nalepastraße, wo akribisch immer die Personalien aufgenommen wurden. Auf die Art erlauschte ich, dass sie 18 Lenze zählte (ich 27) – ein Mädel wie „Milch und Blut“ – wie es im Märchen so schön heißt. Ihre Grübchen waren einfach zum Verlieben. Wir Männer lagen ihr praktisch auf Anhieb zu Füßen. Sie hatte es – das gewisse Etwas, die Aura, die Ausstrahlung und eben eine Stimme, die faszinierte. Produzenten, Komponisten und Texter wussten, hier müssen wir „dranbleiben“. Ich versuchte über den Deutschlandsender und Amiga musikalisch etwas einzurühren, aber ich war den Verantwortlichen nicht passend genug – also Pech für mich. Erst viele Jahre später wurden einige wenige Musicalmelodien mit ihr und mir produziert. Mir ist so, als ob wir teilweise aus terminlichen Gründen nacheinander die vorproduzierten Bänder besungen haben. Für mich liegt eine tiefe Tragik über ihrem künstlerischen Lebensweg. Aber das hört man aus der ganzen Welt immer wieder, dass große Begabungen – wenn sie nahezu konkurrenzlos in so jungen Jahren aufsteigen, Erfolg und Geld haben, den Versuchungen und Verführungen des Lebens nicht widerstehen können. Ohne klugen Beistand – möglichst eines erfahrenen Psychologen – können sehr sensible Strukturen oftmals den öffentlichen Stress nicht bewältigen und müssen zwangsläufig untergehen. Was für ein Jammer um diese schöne Frau!
Es ist eine alte Weisheit, dass alles Gute nie beieinander ist. Aber uns, den noch Lebenden bleiben die Freude und der Genuss, den wir bei ihren Aufnahmen – dank der Initiative von Joachim Lang – immer wieder haben können."