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Günter Gollasch

Der als deutsche Swing-Legende bekannte Klarinettist und Bandleader wurde am 8. März 1923 in Burg / Spreewald geboren. Er besuchte die Orchesterschule in Cottbus und absolvierte ein Klarinettenstudium am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin.1956 wurde das Rundfunktanzorchester Berlin unter der Leitung von Günter Gollasch gegründet und schaffte es binnen kurzer Zeit über die deutsche an die europäische Spitze aufzurücken. Gollasch hat die Tanzmusik der DDR maßgeblich geprägt. Unter seiner Leitung wurden Tausende Aufnahmen für Rundfunk, Schallplatte, Fernsehen und DEFA eingespielt. Bereits ab 1956 war er auch als Solo-Klarinettist erfolgreich tätig. Unvergessen die Auftritte von „Onkel Stanislaus und seine Jazz-Opas“, Günter Gollasch mit Frack und Zwirbelbart im Stil der Zwanziger an der Klarinette und als komödiantischer Sänger. 1981 beendete Gollasch seine Orchesterleitlaufbahn und betätigte sich nur noch solistisch – bis heute. Als über 80jähriger steht er u. a. gemeinsam mit Max Greger und Paul Kuhn auf den größten Bühnen und feiert Triumphe.

Günter Gollasch am 08.03.2007 über Bärbel Wachholz:

„Es ist gar nicht so leicht, über eine Frau zu schreiben, von der die Erinnerungen schon leicht verblasst sind.

Als ich 1957 Bärbel Wachholz bei einem Vorsingen im Rundfunksaal 4 in der Nalepastraße hörte, war ich mit der Einstufung der anderen Teilnehmer nicht der gleichen Meinung, meine war eine andere. Auf jeden Fall hätte sie den ersten Platz in der Bewertung verdient! Ich spürte an diesem Tag - das ist eine Stimme, die sich von den anderen sehr wohltuend unterscheidet. Sie sang nicht nur die Melodie, sie lebte und fühlte das was sie vortrug. Leider war ich kein Komponist, sonst hätte ich versucht, die passenden Melodien für sie zu schreiben. Mir blieb immerhin die Möglichkeit, bei Veranstaltungen mit dem Orchester, ihr Begleiter zu sein. Gern erinnere ich mich an eine Tournee durch die CSSR mit Fred Frohberg, Armin Kämpf und einer weiteren Sängerin. Selbst in der Hochburg der Musikszene in Prag, war sie eine absolute Garantie für unseren gemeinsamen Erfolg. Ein Foto von der Hochzeit mit Armin Kämpf 1962, erinnert mich an einen schönen und hoffnungsvollen Tag, mit Heinz Quermann, Gerd Natschinski, Komponist und Pianist Harry Seeger, Friedhelm Schönfeld mit seiner Gipsy, Gerhard Honig mit seiner Frau, der Textdichterin Ursula Upmeier und natürlich noch andere Freunde und Familie. Inzwischen war der Name „Bärbel Wachholz“ ein Markenzeichen, wie hätte es wohl geklungen „Bärbel Kämpf“! Ja, es fing alles so wunderbar an, doch leider konnte keiner verhindern, dass im Laufe der Zeit eine Sucht stärker wurde, als alle musikalischen und menschlichen Ratschläge. Der Stern „Bärbel Wachholz“ könnte heute noch leuchten, die Voraussetzungen waren sicherlich vorhanden. Doch dem Tod kann keiner widerstehen".