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Armin Kämpf

 

 

Das Elternhaus von Armin Kämpf in Leipzig

 

Im Mai 1958 verbrachte der bei "Holiday on ice" engagierte Eistänzer, Sänger und Conferencier Armin Kämpf nach  großer Welttournee seinen Urlaub in Berlin. Der 31jährige Weltenbummler befand sich auf der Fahrt von Berlin in seine Heimatstadt Leipzig, als 11.05 Uhr bei Michendorf im Autoradio eine Stimme erklang, die ihm sein Leben lang nicht mehr loslassen sollte...! Sein Herz war verwirrt, wer sang dieses "Verliebt und geliebt sein ist herrlich", wem gehörte diese einprägsame, wunderbare, warme Stimme?
Kurz entschlossen fuhr er zurück nach Berlin und erkundigte sich beim Berliner Rundfunk: "Wer hat heute gegen 11.05 Uhr gesungen?"  Man sagte ihm, es sei Bärbel Wachholz gewesen und er könne sie am nächsten Tag im Funkhaus treffen und er traf sie dann auch. Für Armin Kämpf war es Liebe auf den ersten Blick. Er wurde der musikalische Mentor der Wachholz, bereitete ihr den Weg von der Sängerin auf Tanzsälen zur Solistin auf den ganz großen Bühnen. Dafür kündigte er sogar seinen Vertrag bei "Holiday on ice".

 

 



 

             

 

 

             

 

 

 

1949 begann Armin Kämpf als freier Mitarbeiter beim Sender Leipzig und arbeitete erfolgreich als Solist beim Orchester Kurt Henkels.

Bereits 1951 ging er in den Westen und begann zunächst bei der Garmisch- Partenkirchener Eisrevue als Ansager und Sänger.

 

 

                                                                                                                                                             

Da Armin Kämpf ein sehr sportlicher Typ war, u. a. Tennis-Meister von Leipzig und 6. Platz in den Landesmeisterschaften im Eishockey, zog es ihm natürlich selbst auf`s  Eis. Und so bewarb er sich nicht nur als Sänger und Ansager, sondern auch als Eisartist bei "Holiday on ice" und wurde angenommen...

 

 


 

Der junge Armin Kämpf  von 1953 bis 1958 mit "Holiday on ice" auf Welttournee und 1956 gemeinsam  mit seiner damaligen Partnerin auf der Titelseite der größten japanischen Zeitschrift.

 

 

von links:Armin Kämpf  -  Deutschland, Perez Prado - Kuba, Roy Marlando - Kuba, Reiko Kato  -  Japan

 

 

Armin Kämpf in einer japanischen Programmvorschau...

 

Hiroshima 1954

 

 

 Biografie

Armin Willi Kämpf wurde am 16. August 1926 als Einzelkind der Kaufleute Max und Karoline Kämpf in Leipzig geboren.
Künstlerisch-sportlich vorbelastet war er durch seinen Vater, dem "Master of worldwide pair-dancing" und dem 1924er "Champion du monde".

Von 1947 bis 1949 studierte Armin Kämpf an der Hochschule für Musik Leipzig in den Fächern Klavier und Gesang. In dieser Zeit war er als Komponist und Texter für die Kindersendung "Ein Kaktus steht vorm Mikrofon" tätig.

1949 begann er als freier Mitarbeiter beim Sender Leipzig und wurde Gesangssolist beim Rundfunktanzorchester Leipzig unter der Leitung von Kurt Henkels.

In seiner Freizeit widmete er sich mit Erfolg seinen sportlichen Hobbys. So wurde er u.a. in dieser Zeit Leipziger Tennis-Meister im Doppel und im Eishockey belegte er einen 6. Platz in den Landesmeisterschaften.

Im Jahr 1951 verließ Armin Kämpf Leipzig und zog nach Westdeutschland.
Hier ging er zunächst ab Dezember 1951 bis November 1952 als Sänger und Ansager mit der Garmisch-Partenkirchener Eisrevue, Regie Walter Hofer, auf Tournee durch die Schweiz. Da er aber selbst aufs Eis wollte, bewarb er sich bei "Holiday on ice" und wurde angenommen. Von 1953 bis 1958 gastierte er mit der bis heute größten Eisrevue der Welt als Sänger und Eisartist in fast allen Ländern dieser Erde... und feierte mit diesem Ensemble große Triumpfe. Besonders gern erinnert er sich an eine dreijährige Ostasien-Tour. Auf dieser Tournee traf er mit Weltstars zusammen, die ihn künstlerisch stark beeinflußten und prägten und die er heute noch verehrt. So hatte er das große Glück mit Künstlern wie Louis Armstrong, Velma Middleton, Cozy Cole, Trummy Young, Barney Bigard, Milton Hinton, Perez D. Prado und Bing Crosby gemeinsam auf der Bühne zu stehen und persönliche Kontakte zu knüpfen.

1955 erhielt Armin Kämpf in Djarkarta vom Ministerpräsidenten von Indonesien die Auszeichnung, Ehrung und Ernennung zum "Master of Philosophy-Psychology-Music and Literary" feierlich überreicht.

Während seines Heimat-Urlaubes 1958 hörte er im Radio eine Stimme, die ihn so faszinierte, dass er sofort den Kontakt zu dieser Sängerin suchte und die Liebe seines Lebens fand. Aufgrund seiner weltweit gesammelten künstlerischen Erfahrungen erkannte er sofort, dass die Stimme der Wachholz etwas einmaliges, großartiges hatte... Noch im gleichen Jahr kündigte er seinen Vertrag bei "Holiday on ice", ging zurück in die DDR und wurde der Manager, Mentor und ständige Begleiter von Bärbel Wachholz, mit der er am 09. April 1962 den Bund fürs Leben schloss. Armin Kämpf begann nun auch selbst wieder solistisch auf sich aufmerksam zu machen. Mit vielen seiner Titel (siehe Diskografie) von "Wenn ein junges Mädchen weint" (Natschinski / Loose) bis "Wenn so was passiert" (Stüwe / Berling), konnte er Spitzenplätze in den Hitparaden erreichen. Vom singenden Ehepaar Bärbel Wachholz-Armin Kämpf sind auch einige sehr erfolgreiche Duette bei Amiga erschienen wie "Zwei junge Herzen" (Spencer / Loose) oder "Sing für mich" (Natschinski / Osten). "Sing für mich" hieß auch eine der erfolgreichen Bärbel-Wachholz-Revuen mit denen die Künstler 7 Jahre in der DDR und vielen Ländern der Erde Triumpfe feierten. Armin Kämpf schrieb für sämtliche Wachholz-Revuen die Drehbücher. Hier konnte er zeigen, dass er sich bei "Holiday on ice" viel künstlerisches Know how angeeignet hatte, das er erfolgreich umzusetzen verstand. Er führte selbst Regie, setzte Bärbel Wachholz immer ins rechte Licht und war zudem einer der Hauptakteure auf der Bühne. Als seine Ehefrau 1969 wiedermal politisch in Ungnade gefallen war, Auftrittsverbot bekam, ihre Lieder langsam aus dem Verkehr gezogen wurden, blieben auch Gängeleien gegen Armin Kämpf nicht aus. So wurde ihm beispielsweise verboten, in einem Medley internationale Titel in den Originalsprachen italienisch, französisch und englisch zu singen. Kurz entschlossen beendete er seine Sängerlaufbahn. Seine Ehefrau durfte nicht mehr auf die Bühne und unter diesen Umständen wollte er auch nicht mehr auf die Bühne...

Von 1969 bis 1973 war Armin Kämpf im "Lindencorso" Berlin und der gesamten Fernsehturmrestauration als Geschäftsführer tätig.

Am 03.12.1970 wurde Sohn Stephan Tobias Kämpf geboren.

Später war Armin Kämpf dann noch beim Sportstättenbetrieb Berlin und als freischaffender Schriftsteller in phil.-psych. Musikliteratur tätig.

Zum traurigsten Jahr in seinem Leben wurde 1984, da am 13. November Bärbel Wachholz nach 22jähriger Ehe verstarb. Von diesem Schicksalsschlag hat er sich bis heute nicht wieder ganz erholt. Als kleinen Trost bezeichnet er, dass in regelmäßigen Abständen viele Bärbel Wachholz Freunde den Kontakt zu ihm suchen und somit auch das Erbe dieser großartigen Künstlerin bewahrt wird.

In der Zeit von 1987 bis 1989 erhielt er die Erlaubnis als Impresario (KVD), Mitbegründer, Mentor und Organisator für das "SOL" Salon-Orchester-Leipzig (7 Instrumentalvirtuosen vom Gewandhaus- und Symphonieorchester Leipzig für Rundfunkaufnahmen und öffentliche Konzerte) zu wirken.

Nach dem Fall der Mauer brachte er 1990 als Impresario mit den Orchesterleitern Jürgen Hermann und Günter Gollasch mit großem Erfolg Caterina Valente und Helmut Zacharias auf die Bretter der Volksbühne Berlin.

In dieser Zeit erschienen auch seine schriftstellerischen Werke "Kunst der Unterhaltung - nicht nur für Regisseure" und "Logistisch phil. und psych. Gedanken als Zeitdokumentation".

Neben einigen modernen Instrumentaltiteln schuf er auch in Erinnerung an seine unvergessene Ehefrau Bärbel Wachholz das Sammelwerk "Musik für Trauerfeierlichkeiten".

1998 konnte Armin Kämpf sein 50jähriges Jubiläum als Interpret, Komponist und Textdichter im Deutschen Rundfunk begehen.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Armin Kämpf völlig zurückgezogen bei der Familie seines Sohnes in Berlin Marzahn, wo er am 8. Oktober 2007 im Alter von 81 Jahren starb.

 

 

Diskografie:

 

 

                                                                                                                        

 

 

       

 

 


          

 

 

          

Astrid und Joachim Lang im August 2004 zu Gast bei Armin Kämpf in dessen ehemaliger Wohnung auf der Fischerinsel in Berlin.